AG - Stadtgestaltung 9.März 2010
Anmerkungen zum Kesselbrink-Konzept der Stadt Bielefeld
Die allermeisten funktionalen Planungsvorgaben aus den Bürgerforen und Expertenrunden sind in die vorliegende Machbarkeitsstudie mit eingeflossen. Man war sich in den Expertenrunden einig, dass es dieses erfolgversprechende Ergebnis ohne die Bürgerbeteiligung nicht gegeben hätte.
Das Konzept sieht unter anderem den Marktplatz, Haltestellen für Busse und Taxen, die Skaterplaza, Spielmöglichkeiten und zwei breite baumbestandene Boulevards entlang der Fr.-Verleger-Straße und der Fr.-Ebert-Straße vor, also alles das, was auch im damaligen BÜRGERNÄHE Konzept enthalten war!
Auf der Fr.-Verlegerstraße soll der Autoverkehr nur noch stadtauswärts, in der Ebertstraße nur noch stadteinwärts fließen. Die Wilhelmstraße wird dann über den südlichen Teile der Straße Kesslbrink erreichbar ein, der nördliche Teil wird für den MIV gesperrt, so dass hier eine bessere fußläufige Erreichbarkeit gegeben ist.
Die Schienentrasse für die Stadtbahn ist auf der Fr.-Verleger-Straße geplant. Eine Option auf Schienenverlegung in der August-Bebelstraße ist gegeben, falls die Bahn dann an Arbeitsamt und Seidenstickerhalle entlangfahren soll.
Entsprechend der Führung der Stadtbahnlinie über den Kesselbrink soll dann später auch die Herforder Straße zurückgebaut werden auf je 1 Spur, damit deren Barrierewirkung zum Quartier Wilhelmstraße/Neumarkt/Kesselbrink verringert wird.
Die Tiefgarage wird zurückgebaut, so dass ist den Bereich große Bäume wachsen können. Es entfallen hier 217 Parkplätze plus 420 oberirdische Parkplätze. Dafür werden in den Straßeräumen ca. 100 neue Stellplätze entstehen. Insgesamt kommt das Verkehrsgutachten zu dem eindeutigen Schluss, dass die Parkplätze ausreichen werden, da ein hoher Anteil an Leerstand auch auf dem Kesselbrink ermittelt wurde.
Zusätzliche Ideen:
Über die funktionalen und gestalterischen Anforderungen an die Kesselbrinkplanung hinaus, sind aus Sicht von Bürgernähe ein hohes Maß an sozialer Kontrolle sowie ein vielschichtige Nutzung zu berücksichtigen, mit dem Ziel sozialer Integration. Diese Ziele könnten z.B. durch die Etablierung eines selbstverwalteten Kulturzentrums, ähnlich wie die Bürgerwache am Siegfriedplatz realisiert werden. Damit kann der Kesselbrink als Kristallisationspunkt für eine positive Entwicklung in dem gesamten Lebensumfeld wirken.
Der Platz könnte auch genutzt werden, um spezielle Regionalmärkte stattfinden zu lassen, auf dem, neben landwirtschaftlichen, auch andere heimische Produkte angeboten werden. Auf dieser Plattform könnten dann auch Projekte wie „Regionalwährung“ (Beispiel Teutotaler) usw. einer breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht werden.
Auf dem Kesselbrink, mit seiner dann guten Aufenthaltsqualität könnten auch Kulturveranstaltungen stattfinden…